Crossbow Academy Teil 4: Das richtige Armbrust-Zielfernrohr auswählen und nutzen

Erfahre mehr über Armbrust-Zielfernrohre, Absehen, Zieltechniken, Vergrößerung, Rückstoßverträglichkeit und wie du genau das bekommst, was du brauchst, ohne dafür viel zu viel auszugeben.

Für einen absoluten Neuling (oder jemanden, der noch nie einen Actionfilm gesehen hat) kann das Muster, das du beim Zielen mit einem Zielfernrohr siehst, wie eine Hausaufgabe für den Geometrieunterricht aussehen. Dieses Muster ist das Absehen des Zielfernrohrs und dieser Blog soll Einsteigern in die Welt der Armbrüste von Steambow und Neugierigen eine Vorstellung davon vermitteln, wie man ein Absehen am besten verwendet.

Zunächst, wenn du diesen Text hier liest, weil du eine Armbrust hast und ein Zielfernrohr zum Schießen benutzen willst, lies unbedingt zuerst unseren Blog über das Einrichten deines Visiers. Ohne diesen Schritt wird dir die Verwendung eines Zielfernrohrs nicht helfen.

Das Absehen verstehen

Kommen wir zurück zum Thema Absehen. Im Grunde ist ein Zielfernrohr einfach ein einzelner Punkt, der angibt, wo das Projektil (in diesem Fall ein Pfeil) auftreffen soll. Absehen können sehr komplex sein und viele Funktionen enthalten, die die Effektivität des Zielens erheblich steigern können, wenn man weiß, wie man damit umgeht.

Bei einer Armbrust jedweder Art ist das nicht unbedingt erforderlich. Die Entfernungen, die eine Armbrust überwinden kann, machen eine solche optische Technik nützlich, aber nicht unbedingt notwendig. Das Problem bei allen Bogensportgeräten ist, dass das Projektil im Vergleich zu einer Feuerwaffe schwer und langsam ist und nicht so weit fliegt. Das bedeutet, dass auf kürzere Entfernungen geschossen wird, auf denen man Über- oder Unterzielen mit etwas Übung gut anwenden kann. Es bedeutet aber auch, dass ein Pfeil schneller zu Boden sinkt, und mehrere Zielpunkte hilfreich sein können.

Verschiedene Zielfernrohre für unterschiedliche Zwecke

Unser leistungsstärkstes Armbrustmodell ist zum Beispiel die Steambow Onyx mit dem PowerUnit Spannsystem.

Wenn du stehst und die Armbrust mit der Schiene parallel zum Boden abschießt, wird ein Pfeil wahrscheinlich erst in einer Entfernung von etwa 60-70 Metern in den Boden einschlagen. Mit einem Gewehr würde das Geschoss nach etwa 300 Metern oder mehr auf den Boden auftreffen. Nun bedenke, was das für eine Standard AR-6 Stinger II Survival bedeutet (die einzige AR-6 Stinger II Variante, die serienmäßig mit einem Zielfernrohr ausgestattet werden kann).

All das bedeutet, dass du zwar ein Mehrfach-Absehen auf einer Survival verwenden kannst, aber es gibt unkompliziertere Optionen. Deshalb haben die meisten Armbrust-Zielfernrohre eine begrenzte Zahl von Zielhilfen: Das ist auch alles, was du brauchst. Diese Absehen sind in der Regel eine von zwei Arten:

Die Absehen bei Armbrust-Zielfernrohren

Der erste Absehenstyp, den du wahrscheinlich finden wirst, ist ein einzelner vertikaler Balken und 3 oder 4 horizontale Linien, die ihn im rechten Winkel schneiden. Dabei liegt die erste auf der Mittellinie und die anderen in regelmäßigen Abständen darunter. Auf diese Weise kannst du das Zielfernrohr mit der ersten Linie auf eine bestimmte Entfernung einschießen – und dann kannst du durch Übung, Experimentieren oder mit Hilfe eines Pfeilflug-Rechners herausfinden, welchen Entfernungen die anderen drei oder vier Linien entsprechen, wenn der Pfeil durch die Schwerkraft an Höhe verliert. Wenn du weißt, wie weit dein Ziel entfernt ist, kannst du die entsprechende horizontale Linie als deinen Zielpunkt wählen. Manche Zielfernrohre mit mehreren horizontalen Balken haben auch eine Skala, auf der du deine Pfeilgeschwindigkeit einstellen kannst, so dass die Markierungen dann der angezeigten Entfernung entsprechen, z. B. 40, 50 und 60 Meter. Aber bedenke: Wie bei jeder Ausrüstung erhöhen all diese Funktionen den Preis.

Der andere Typ hat eine vertikale Linie, die von einer horizontalen in der Mitte geschnitten wird und das Sichtfeld damit in Viertel aufteilt. Das Schöne daran ist, dass links und rechts vom Mittelpunkt sowie oben und unten auf dem Absehen in regelmäßigen Abständen Punkte markiert sind. Dadurch hat der Schütze mehrere Zielpunkte, die er nach oben, unten und seitlich nutzen kann. Diese Art von Absehen ist allgemein als mil-dot bekannt: kurz für das englische milliradian dot (deutsch: Milliradiant Punkt).

Weitere Verwendungsmöglichkeiten des Absehens

Es kann auch als ungefährer Entfernungsmesser dienen. Da der Abstand zwischen den einzelnen Punkten im Absehen festgelegt ist, entspricht dieser Abstand einer bestimmten Anzahl von Zentimetern auf einem Ziel, das beispielsweise 30 Meter entfernt ist. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn du ungefähr weißt, wie groß ein Objekt in Wirklichkeit ist, und du siehst, wie viele Punkte es in deinem Zielfernrohr abdeckt, kannst du beide Werte verwenden, um eine ungefähre Entfernung zu diesem Objekt zu berechnen. Sobald du die Entfernung kennst, kannst du dies beim Zielen berücksichtigen, um deine Zielgenauigkeit zu erhöhen.

Mit etwas Erfahrung kannst du das MilDot System auch als Hilfsmittel gegen die Auswirkungen von Seitenwinden einsetzen. Mit der Zeit wirst du verstehen, wie du die Punkte zum Abschätzen der Entfernung und zum Ausgleichen von Windeinflüssen verwenden kannst, um dann mit Hilfe der Punkte auf der X- und Y-Achse den besten Zielpunkt für die jeweiligen Gegebenheiten zu wählen. Es ist nicht ganz einfach zu erlernen, aber sehr beeindruckend und vielseitig einsetzbar, wenn du es beherrschst.

Welche Zielfernrohre du lieber meiden solltest

Hier einige abschließende Überlegungen bei der Auswahl eines Zielfernrohrs für eine Armbrust. Vergrößerung: Warum für etwas bezahlen, das du nicht brauchst? Gewehre schießen Hunderte von Metern weit. Du musst in der Lage sein, dein Ziel mit ausreichender Präzision zu sehen, also brauchst du eine stärkere Vergrößerung. Um auf die Entfernungen der Armbrust zurückzukommen: Du brauchst keine Vergrößerung, die mit dem James-Webb-Teleskop mithalten kann, um eine Steambow Pfeilfangmatte auf 25 Meter zu treffen, warum also mehr Geld dafür ausgeben? Das ist auch ein Grund, warum viele Armbrust-Zielfernrohre überhaupt keinen Zoom haben, sondern stattdessen meistens eine feste vierfache Vergrößerung.

Ein weiterer Punkt ist die Rückstoßverträglichkeit. Zugegeben, dies ist mehr ein Problem bei großen Jagdarmbrüsten, aber tatsächlich erzeugt eine Armbrust beim Abschuss durch die Sehne eine Menge Vibration. Gewehre stoßen beim Abschuss als Newton’sche Reaktion auf das nach vorne getriebene Projektil zurück. Armbrüste können eine enorme Vibration erzeugen, wenn der Wurfarm und die Sehne in ihre Ruhestellung am vorderen Ende der Schiene zurückschnellen. Zielfernrohre für Gewehre sind in der Regel nicht für diese Belastung ausgelegt, weswegen das Innenleben darunter leiden kann.

Fokussiert und schussbereit

Mit den genannten Tipps weißt du nun hoffentlich ein wenig mehr darüber, welche Zielfernrohre für eine Armbrust geeignet sind, wie du ihre Absehen verwenden kannst, um die Flugbahn der Pfeile zu verbessern, und wie die kürzeren Schussdistanzen einige Funktionen wertvoller machen als andere. Damit und mit dem bereits erwähnten Blogbeitrag über das Einrichten deines Visiers hast du alles, was du brauchst, um loszulegen und eine Menge Spaß zu haben. Und wenn du dich für die Survival, das Steambow-Zielfernrohr oder vielleicht sogar für die Onyx interessierst, stöbere doch ein wenig in unserem Shop.

Hast du den ersten Teil verpasst? Du findest ihn hier: Crossbow Academy Teil 1: Die Teile der Armbrust und ihre Funktion

 

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