Crossbow Academy Teil 1: Die Teile der Armbrust und ihre Funktion

Neue Hobbies zu entdecken macht Spaß, ist aber auch herausfordernd. Im ersten Teil der Steambow Academy Series möchten wir dir die Grundlagen vermitteln. Diesmal geht es um die Anatomie der Armbrust.

Hast du eben erst begonnen, dich für das Armbrustschießen zu interessieren und verwirren dich die vielen Begriffe ein wenig? Dann ist diese Serie für dich. Menschen, die ein bestimmtes Hobby, eine bestimmte Sportart oder einen bestimmten Beruf ausüben, gehen oft selbstverständlich davon aus, dass alle in ihrem Umkreis den Fachjargon kennen. So vergessen sie leicht, dass Neulinge meistens ganz von vorne beginnen.

In diesem Blogbeitrag und in den anderen Beiträgen dieser Serie werden wir diese Grundlagen auf einfache und verständliche Weise erklären. Diesmal sehen wir uns den Aufbau einer Armbrust an und erklären die Funktion der einzelnen Teile.

Was ist eine Armbrust?

Das ist wahrscheinlich der erste Punkt, der geklärt werden muss. Jeder weiß, wie eine Armbrust aussieht, aber worin besteht der technische (und oft auch rechtliche) Unterschied zwischen einem Kreuzbogen, also einer Armbrust, und einem Bogen? Einfach ausgedrückt: Um eine Armbrust zu spannen und schießbereit zu halten, braucht man keine Muskelkraft.

Egal, ob du die Sehne von Hand zurückziehst oder eine der vielen Spannhilfen verwendest: Sobald die Sehne gespannt ist, ist keine körperliche Anstrengung mehr erforderlich. Bei einem vertikalen Bogen kehrt der Bogen in den Ruhezustand zurück, sobald du aufhörst zu spannen.

Es gibt natürlich noch andere Unterschiede im Aussehen, aber die sind alle auf den oben genannten entscheidenden Unterschied zurückzuführen. Da der Bogen nicht in einer schussbereiten Position gehalten werden muss, kann er anders konfiguriert, ausgerichtet und abgefeuert werden.

Der Bogen / Wurfarm

Das einzige Teil, das man sofort erkennt, ist der Bogen. Dieses gebogene Teil ist aus einem starken, aber flexiblen Material gefertigt. Der Bogen kann aus einem oder zwei Teilen bestehen, Wurfarm/e genannt. Sehr oft bestehen die Wurfarme aus einfacher Glasfaser. Die Armbrustserie AR-6 Stinger II von Steambow geht aber noch einen Schritt weiter und verwendet eine Kombination aus Glasfaser und Kohlefaser. Die Sehne ist am Wurfarm befestigt und hält ihn unter einer Ruhespannung. Wenn ein Bogen abschussbereit gemacht wird, erhöht sich diese Spannung. Diese gespeicherte Energie ist es, die später den Pfeil antreibt. Die Sehne wird normalerweise über spezielle Teile am Ende der Wurfarme geschlungen. Diese werden Endkappen oder Wurfarmkappen genannt.

Abzugsarten

Wenn die Sehne nicht von dir gehalten wird, muss sie auf andere Weise gehalten werden. Moderne Armbrüste verwenden einen Abzug und eine Sperrklinke, um die Sehne zu halten und zu lösen. Auch wenn der Abzug äußerlich wie der eines Gewehrs aussieht, ist sein Innenleben ganz anders. Die Sperrklinke muss keinen Hahn oder Schlagbolzen zurückhalten, aber sie muss eine Sehne festhalten, die möglicherweise unter enormer Spannung steht. Das kann bedeuten, dass die Konstruktion relativ komplex ist und dass die Teile genau richtig ausgerichtet sein müssen.

Bei der AR-6 Stinger II-Serie von Steambow ist die Sehnenhalterung viel einfacher. Sie ist eine Vertiefung im Rahmen (die wir uns im nächsten Abschnitt ansehen werden). So entfallen kleine Innenteile, die durch Schmutz kaputt gehen oder sich festfressen können. Dank dieser Vertiefung bietet Steambow jenes Höchstmaß an Zuverlässigkeit, das du dir von einem Werkzeug und nicht von einem Spielzeug erwartest.

In diesem Fall ist der Abzug sehr einfach und besteht nur aus einem beweglichen Teil (zusammen mit einer Feder), während ein Entriegelungsabzug bis zu 10 Teile enthält. Der Abzug besteht aus einem Block, der die Sehne solange nach oben drückt, bis sie aus der Vertiefung im Rahmen gedrückt wird. Dann kehrt sie in ihre Ruhestellung zurück und treibt den Pfeil dabei nach vorn.

Funktion des Rahmens

Beständigkeit ist der Schlüssel zur Präzision. Abgesehen von der Erfahrung des Benutzers kommt diese Beständigkeit bei Armbrüsten dadurch zustande, dass die Sehne jedes Mal unter derselben Spannung steht und der Pfeil über dieselbe Distanz vorangetrieben wird, bevor er die Sehne hinter sich lässt und seinen eigenständigen Flug beginnt.

Dass er dazu in der Lage ist, liegt zum Teil am Rahmen oder am Lauf. Erstens bietet der Rahmen die nötige Steifigkeit, um die Sehne unter Spannung zu halten: Wo wäre sonst die Klinke untergebracht und wie würde die zurückgezogene Sehne gehalten? Außerdem bietet der Rahmen die Distanz, über die der Pfeil vorangetrieben wird. Die Strecke zwischen dem Punkt, an dem die Sehne in der Klinke sitzt, und dem Punkt am Rahmen, an dem die Sehne ruht, wird Beschleunigungsstrecke (power stroke) genannt:

Die Beschleunigungsstrecke ist der Weg, über den die Sehne die gespeicherte Energie der Wurfarme auf den Pfeil übertragen kann. Das „Zuggewicht“ der Armbrust wird durch das Gewicht bestimmt, das auf die Sehne einwirkt, um sie zur Abschussposition zu bewegen. Ein Rahmen bedeutet auch, dass Armbrüste viel höhere Zuggewichte haben können als Vertikalbögen.

Wenn zwei Armbrüste das gleiche Zuggewicht haben und die gleichen Pfeile schießen, erreicht die Armbrust mit der längeren Beschleunigungsstrecke den schnelleren Pfeilflug, da ihr ein längerer Weg zur Verfügung steht, um den Pfeil zu beschleunigen. Ebenso kann eine Armbrust mit einem schwächeren Zuggewicht, aber einemr längeren Beschleunigungsstrecke ähnliche Geschwindigkeiten erreichen wie eine stärkere Armbrust mit einem kürzeren Power Stroke.

Andere Teile

Die Tatsache, dass die Armbrust einen Rahmen hat, bedeutet, dass man daran auch andere Dinge anbringen kann wie z. B. eine Schulterstütze. Du kannst auch Zubehör am Rahmen befestigen. Bei größeren Rahmen kann das z.B. ein Zweibein sein, mit dem du in liegender Position stabiler schießen kannst. Wie bei der AR-6 Stinger II Tactical oder Compact kannst du am Rahmen Zielhilfen, Lampen oder einen Köcher befestigen (wobei die Compact keine Schulterstütze hat und wie eine Pistole geschossen wird). Auf der AR-6 Stinger II Survival ist ein Platz für die Montage eines Zielfernrohrs vorgesehen, das noch präziseres Zielen ermöglicht.

Ein weiteres Teil, das bei fast allen Armbrüsten (außer der Tactical und Compact) eine Rolle spielt, ist der Steigbügel: Wie beim Reiten ist der Steigbügel für den Fuß bestimmt. Jede Armbrust wird gespannt, indem die Sehne zurückgezogen wird. Diese Bewegung benötigt einen Widerstand, und wenn du deinen Fuß im Steigbügel auf den Boden stellst, wird dieser Widerstand in Form deines Körpergewichts und deiner Muskelspannung erzeugt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass bei einer Armbrust der/die Wurfarm/e von einem Rahmen gehalten wird/werden. Dieser bietet den nötigen Widerstand, damit die Sehne gespannt werden kann und sie dann ohne weitere Anstrengung in der schussbereiten Position bleibt. An diesem Rahmen kannst du auch Schulterstützen und Zubehörteile anbringen, die an einem vertikalen Bogen nicht montiert werden können, und die horizontale Ausrichtung der Wurfarme bedeutet, dass du mit einer Armbrust leichter im Sitzen, im Liegen und im Stehen schießen kannst.

Die Pfeile sind der letzte Teil unserer Gleichung. Du kannst im Blog über die Pfeilentwicklung von Steambow mehr über dieses Thema und darüber lesen, wie du die richtigen Pfeile für deinen Bogen auswählst. Beim nächsten Mal schauen wir uns an, wie man eine Armbrust sicher lädt.

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